Fitnessstudio eröffnen – Voraussetzungen & neue Businessideen


Die Fitnessbranche boomt seit vielen Jahren und ein Ende ist nicht abzusehen. So ist etwa jeder zehnte Deutsche in einem Fitnessstudio angemeldet. Und immer noch steigt die Nachfrage nach neuen, innovativen und vielfältigen Fitnessangeboten. Für Sie als Gründer heißt das: Auf dem Fitnessmarkt dürfen Sie sich austoben! Natürlich gelten auch hier diverse Voraussetzungen, um erfolgreich mit seinem eigenen Fitnesskonzept durchstarten zu können.

Voraussetzungen für die Gründung eines eigenen Fitnessstudios

Streng genommen gibt es rein gesetzlich betrachtet, keine bestimmten Voraussetzungen für die Eröffnung eines eigenen Studios. Sie melden Ihr Gewerbe beim zuständigen Amt an und können direkt starten – sogar ohne fachspezifischer Qualifikationen. Von Letzterem ist jedoch eher abzuraten, denn wenn Sport nicht Teil des eigenen Lifestyles ist, wie sollen Sie „Sport“ zukünftig anderen verkaufen?

Auch wenn es um kaufmännisches Know-How geht, wären gewisse Kenntnisse von Vorteil. So erhöhen Sie die Erfolgschancen des Studios und haben bessere Chancen in Sachen Finanzierung. Banken investieren in der Regel nur in Konzepte, die auch mit entsprechenden Qualifikationen einhergehen. Und auch Kunden wünschen sich eine gewisse Professionalität seitens des Studios. Um die notwendigen Qualifikationen zu erwerben, stehen Ihnen entsprechende Ausbildungsangebote zur Verfügung. Beispielsweise können Sie eine Trainerlizenz erwerben.

Allem in allem gehört natürlich auch die Leidenschaft und Einstellung zum Sport in die Kategorie der Voraussetzungen. Zukünftig wollen Sie einen gewissen Lifestyle verkaufen und fungieren als Motivator und Coach Ihren Kunden gegenüber.

Konkurrenz, Räumlichkeiten und Personal

Definieren Sie die Zielgruppe

Die Fitnessbranche ist zwar nach wie vor im Wachstum und das Interesse an Sport steigt weiter an – dennoch haben Sie es mit einer starken Konkurrenz zu tun. Neben den gängigen Fitnessangeboten finden sich inzwischen viele Studios mit entsprechenden Wellnessangeboten wieder. Die Studios sind mit Bars, Loungebereichen und Solarien ausgestattet, moderne Kursangebote lassen sich in den eigenen Trainingsplan integrieren. Und all das oftmals zu unschlagbar günstigen Preisen!

Wer hier hervorstechen möchte, der muss mit einem einzigartigen Konzept aufwarten und die Schwachstellen der anderen kennen. In Ihrem Fall konzentrieren Sie sich zunächst auf die Zielgruppe – also wer soll in Ihrem Studio trainieren? Natürlich macht es oft Sinn, wirklich jeden zum Sport im eigenen Fitnessstudio einzuladen. Je nach Standort, Konkurrenz und Angebot kann es aber erfolgsversprechender sein, beispielsweise nur ein Studio für Frauen anzubieten.

Zur Ihren größten Konkurrenten gehören leider auch die großen Fitnessketten, wie etwa Mc Fit oder Jumpers. Diese bieten meist unschlagbare Monatspauschalen mit All-Inclusive-Angeboten, die Sie als privates Fitnessstudio nicht übernehmen können. Ihre Zielgruppe ist also klar: Menschen, die Qualität vorziehen und bereit sind, dafür mehr zu bezahlen.

Die Alternative: Sie übernehmen allá Franchise ein bestehendes Studiokonzept und starten mit diesem an Ihrem Standort durch. Franchise-Konzepte bergen natürlich den Nachteil, dass Sie an das Konzept gebunden sind und wenig kreativen Spielraum nutzen können.

Räumlichkeiten

Der wohl wichtigste Aspekt in einem Fitnessstudio, sind die Räumlichkeiten, welche den individuellen Ansprüchen gerecht werden müssen. Auf der Suche nach dem passenden Objekt für Ihr Studio, werden Sie schnell feststellen, dass Sie viel Platz brauchen werden. Für folgende Dinge muss in einem Studio in der Regel Platz sein:

  • Trainingsbereich für Cardiogeräte & Krafttraining
  • Kursräume (je nach Kursplan/Konzept 1,2 oder mehrere)
  • Umkleiden männlich/weiblich
  • Duschen, Toiletten, Sanitär männlich/weiblich
  • Empfangsbereich mit Theke
  • Lagerraum
  • Büro & Pausenräume für Angestellte
  • Falls geplant: Wellnessbereiche für Solarium / Sauna etc.

Kunden eines Fitnessstudios legen zumeist großen Wert auf ausreichend Trainingsfläche. Niemand trainiert gerne eng an eng mit anderen schwitzenden Mitgliedern zusammen. Achten Sie auf ausreichend große Durchgangswege zwischen den einzelnen Bereichen. Trennen Sie Krafttraining von Cardiotraining. Auch diverse Zirkeltrainings sind beliebt bei den Mitgliedern, erfordern allerdings erneut extra Fläche.

Top modern und absolut angesagt: Fitnessstudios mit eigenem Schwimmbad! Ein Ort, an dem Mitglieder jede Menge Abwechslung in das Training bringen können.

Mitarbeiter

Viele große Fitnessketten beschäftigen Mitarbeiter mehr oder weniger in Form von Verkäufern. Kunden fühlen sich hier oft wenig gut betreut, nehmen dies aufgrund niedriger Monatsbeiträge aber in Kauf. Hier könnten Sie es einfach besser machen und den Erfolg Ihres Studios auf professionelle Mitarbeiter aufbauen. Heißt, Sie engagieren erfahrene Fitnesstrainer, welche den Kunden für gute Fitnesspläne zur Verfügung stehen.

Es kommt nicht gut an, wenn ein und derselbe Studiomitarbeiter, die Kunden in die Geräte einweist, um im Anschluss für Hygiene im Sanitärbereich zu sorgen. Setzen Sie auf hochwertige Konzepte, in denen Kunden eine wirklich professionell sportliche Betreuung erhalten. Alles andere wäre ein Konzept, in dem Sie Karteileichen anwerben!

Tipps für ein gelungenes Fitnessstudio-Konzept

  • Klare Vertragsbedingungen zu fairen Preisen (auch Staffelpreise möglich)
  • Saubere und hygienische Verhältnisse im gesamten Studio
  • Integrieren Sie das Thema Nachhaltigkeit in Ihr Konzept (z.B. kleine waschbare Handtücher zur Reinigung der Geräte anstelle von Papierhandtüchern)
  • Moderne Trainingsgeräte mit regelmäßiger Wartung in entsprechend sinnvoller Auswahl
  • Stellen Sie all Ihren Mitgliedern Getränke zur Verfügung
  • Duschen/Sanitäranlagen sollten inklusive sein
  • Bieten Sie ein geordnetes und sinnvolles Kursprogramm an – derzeit im Trend liegen beispielsweise amerikanische Power-Kurse von Les Milles (Body Pump, Body Attack, Body Balance)
  • Bieten Sie Ihren Kunden etwa auch spezielle REHA-Kurse an (Rückengymnastik etc.)
  • Stellen Sie Ihren Mitgliedern einen zertifizierten und ausgebildeten Fitnesstrainer an die Seite (individuelle Trainingspläne, Body-Checks etc.)
  • Auch das Thema Ernährung könnte mit Hilfe eines ausgebildeten Ernährungsberaters eingebracht werden
  • Mitglieder lieben Extras, vor allem im Wellnessbereich (Sauna, Solarium, Massage etc.)
  • Sorgen Sie für möglichst lange Öffnungszeiten – auch am Wochenende

Generell können Sie sich für Ihr Konzept eines eigenen Fitnessstudios kreativ auslassen. Dennoch sollten Sie aufstrebende Trends nicht außer Acht lassen, auch wenn Sie nicht pauschal alles anbieten müssen. Sie benötigen anfänglich nicht unbedingt eine „Vibra-Fit“ Ecke, nur, um es im Laden stehen zu haben.

Kunden für Ihr Fitnessstudio

Das Angebot an Fitnessstudios ist riesig, von alleine kommen die Kunden also nicht. In dieser Branche ist richtiges Marketing und Werbung extrem wichtig. Anfänglich könnte dies in Form von Eröffnungspartys und entsprechenden Neueröffnungsangeboten passieren. Später könnten Sie Ihren Mitgliedern Gutscheine für Freunde und Verwandte mitgeben, beispielsweise für 3x Gratistraining zum Testen des Studios.

Und auch Social-Media kann einiges dazu beitragen, die Attraktivität Ihres Studios hervorzuheben. Nutzen Sie Facebook, Instagram und YouTube für sich. Beispielsweise könnten Sie in regelmäßigen Abständen Home-Workouts für Zuhause auf YouTube hochladen, um Mitglieder von Ihren Motivationskünsten zu überzeugen.

Mit Franchise zum eigenen Fitnessstudio

Gerade im Fitnessbereich kann ein Franchiseunternehmen sinnvoll sein, denn hier erwerben Sie die Rechte, ein Fitnessstudio unter dem Namen einer bekannten Kette zu führen. Dabei stellen sich deutliche Marketingvorteile für Sie selbst heraus. Und Sie wissen, dass das Konzept funktioniert, sodass Sie kaum Risiko eingehen. Zudem erhalten Sie Hilfe in der fachmännischen Umsetzung in Einrichtungs- oder Konzeptfragen.

Aber: Sollten Sie ein bestimmtes Konzept verwirklichen wollen, so sind Sie in der Umsetzung natürlich eingeschränkt. Deine eigenen Vorstellungen lassen sich also nur begrenzt im Franchise-Unternehmen umsetzen, sofern sich diese von denen der Kette stark unterscheiden. Und: Der Mutterkonzert erhält eine Umsatzbeteiligung der Einnahmen und verlangt in der Regel eine Lizenz-Gebühr (10.000 – 100.000 Euro).

Fazit Fitnessstudio eröffnen Ein eigenes Fitnessstudio zu eröffnen kann eine Herausforderung sein, auch wenn es keine arg verpflichtenden Voraussetzungen gibt, die Sie mitbringen müssen. Sie wollen Ihr Hobby zum Beruf machen? Dann gehen Sie die Optionen der Franchise-Konzepte durch, oder prüfen Sie, inwieweit Ihr eigenes Konzept erfolgreich sein kann. Wichtig ist, sich dann von anderen Ketten oder Studios abzuheben und dennoch den Anforderungen von Kunden an Fitnessstudios gerecht zu werden.


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