Selbstständig machen mit eigenem Foodtruck - Voraussetzungen & Genehmigungen


Die Fast-Food-Szene gehört längst nicht mehr nur in die USA, wo es an jeder Ecke Burger, Currywurst und Pommes zu kaufen gibt. Das Konzept des „Imbiss um die Ecke“ funktioniert also auch hier – je nach Konzept und Marketingstrategie. Denn um sich auf dem Fast-Food-Markt durchsetzen zu können, bedarf es inzwischen so manch origineller Idee, um sich von der Konkurrenz abzuheben. Und natürlich gewisser Voraussetzungen und Genehmigungen, die Sie vor dem Kauf eines Foodtrucks kennen sollten.

Food-Truck-Konzept – Street Food mit Originalität

Der Erfolg der eigenen Selbstständigkeit steht und fällt mit einem ganzheitlichen Konzept, welcher sich als roter Faden durch das Business zieht. Einfach nur Pommes und Würstchen verkaufen – dafür gehen die Menschen zu den altbekannten Fast-Food-Ketten allá Mc Donalds, Burger King und KFC. Was moderne Food Trucks heute brauchen, sind ausgeklügelte Food-Konzepte, die sich von der Konkurrenz abheben.

Food Trucks müssen sich heutzutage an modernen Trends orientieren und vor allem den Aspekt gesunder und ausgewogener Ernährung mit einbeziehen. Und hier gibt es so einige Möglichkeiten, aktuelle Food-Trends mit dem Grundgedanken Fast-Food zu kombinieren.

Denken sie etwa an die vegane Ernährung, woraus sich so einige Snacks und Besonderheiten zubereiten lassen. Zusammen mit speziellen oder gar hauseigenen Saucen und Toppings, in Kombination mit einem übersichtlichen Angebot und einem guten Preis- und Leistungsverhältnis, lassen sich hier tolle und vor allem individuelle Konzepte erarbeiten.

Voraussetzungen und gesetzliche Vorschriften

Steht der Businessplan, so geht es an die Bürokratie, denn ohne sie läuft in Deutschland kein Business. Anders als in den USA, dürfen Sie sich nämlich nicht einfach mit einem Imbiss oder Food Truck irgendwo hinstellen und verkaufen. Hier bedarf es spezieller Genehmigungen und Sondernutzungserlaubnissen. Um diese zu erhalten, werden weitere Bescheinigungen notwendig:

  • Führerschein Klasse B bis zu einem Fahrzeug mit 3,5 Tonnen inkl. Kfz-Versicherung
  • Fachgerechte Elektronik im Food Truck, abgenommen durch einen anerkannten Elektriker
  • Für Gasanschlüsse braucht es eine Gasprüfung durch bspw. die DEKRA (jährlich)
  • Bescheinigung über die Erstbelehrung nach §42 und 43 Infektionsschutzgesetz
  • Je nach Rechtsform und Haftung eine Gewerbeanmeldung
  • Reisegewerbekarte für Firmensitze ohne festen Standort (Bezirksamt)
  • Inspektionsbescheinigung durch das Lebensmittelaufsichtsamt
  • Versicherungen für die Selbstständigkeit
  • Gesetzeskonforme Buchhaltung und Kassenführung (elektronische Registrierkasse)

Der Aufwand und die Organisation sämtlicher benötigter Unterlagen unterscheidet sich – je nach Businessplan und Rechtsform Ihres Unternehmens. Generell können diverse Bescheinigungen oder Genehmigungen mehrere Monate in Anspruch nehmen, ehe sie vorliegen und Sie mit Ihrem Business starten können.

Foot-Truck kaufen oder mieten?

Hier kommt es sicherlich auf das vorhandene Startkapital an, inwiefern es sinnvoll ist, sich einen Foot-Truck zu kaufen oder zu mieten. Es besteht natürlich auch die Option, einen eigenen Truck entsprechend selbst umzubauen, ganz im DIY-Style. Und vielleicht ist Ihnen auch der Begriff des Franchise bekannt, wobei Sie ein bestehendes Konzept eines Unternehmens übernehmen, jedoch Ihre eigene Selbstständigkeit leben können.

Vergleichen Sie an dieser Stelle die Preise und den Arbeitsaufwand, überlegen Sie genau, welche Geräte Sie benötigen und woher Sie diese beziehen. Vergessen Sie nicht, dass nur bestimmte Geräte auch für das Gastronomiegewerbe geeignet sind, bzw. genehmigt werden.

Voraussetzungen für das Innere eines Food-Trucks

Das Lebensmittelaufsichtsamt liefert klare Vorschriften darüber, welche Dinge in einem Food-Truck vorhanden sein müssen. Immerhin verkaufen Sie darin Lebensmittel und Sie möchten zukünftig tunlichst vermeiden, dass sich Kunden über Ihre Produkte beschweren. Im schlimmsten Fall könnte dies nämlich die Schließung des Food-Trucks bedeuten.

Abgesehen jeweils gesetzlich vorgeschriebenen Equipment, welches Sie für den Food-Truck grundlegend brauchen, kommen entsprechend individuelle Ausstattungsmerkmale hinzu. Beispielsweise dann, wenn Sie auch im Winter arbeiten möchten und während Ihrer Tätigkeit nicht frieren möchten. Oder eben, wenn Sie neben dem Fast-Food leckere Smoothies anbieten möchten. Verpflichtend für Sie ist folgendes:

  • Sämtliche hygienische Oberflächen müssen aus Edelstahl sein
  • Zum Schutz Ihrer Kunden benötigen Sie einen Spritzschutz
  • Reinigungsmittel und Lebensmittel müssen sicher und getrennt voneinander aufbewahrt werden können
  • Arbeitskleidung, Schürzen und Mützen benötigen einen gesonderten Platz
  • Jeder Food-Truck muss mindestens eine Kühleinheit besitzen
  • Sie brauchen ein Waschbecken mit mindestens zwei getrennten Becken
  • Heißes Wasser muss im Truck vorhanden sein
  • Pflicht sind drei Wassertanks, jeweils für Abwasser, Trinkwasser und Frischwasser

Eigenen Food-Truck kaufen – Vorteile des Eigentums

Klar ist, dass der Kauf eines Food-Trucks eine zwar sehr große, aber auch einmalige Investition darstellt. Die Spannbreite in Sachen Kaufpreis ist hier natürlich relativ groß. Angefangen von 30.000 Euro, bis hinauf zu 100.000 Euro ist so ziemlich alles vertreten. Je nach Ausstattung und Zustand des Fahrzeuges versteht sich. Dennoch kann sich diese anfänglich hohe Summe an Investition später auszahlen. Vor allem dann, wenn Sie die Kosten mit der Option des Mietens vergleichen!

Zwar bezahlen Sie je nach Standort oder Event einen bestimmten Preis für die Nutzung des Platzes, wer jedoch zusätzlich einen Truck mieten muss, der kann für einen Abend auf einem Festival/Event, ab etwa 500 Euro aufwärts rechnen.

Je nach dem, wo und wie häufig Sie mit Ihrem Foodtruck aufwarten möchten und wie viel Mietgebühren Sie für das Mieten eines Trucks jeweils aufbringen müssen, kann dies schnell nach nur einigen Monaten dem Kaufpreis Ihres Fahrzeuges entsprechen.

An dieser Stelle sind natürlich auch noch weitere Vorzüge zu nennen, wenn Sie einen Food-Truck als Ihr Eigen bezeichnen können:

+ Ihren eigenen Foot-Truck richten Sie einmalig ein, in einem gemieteten Truck müssen Sie sich immer wieder neu zurechtfinden.

+ Eigentum lässt sich individuell aufwerten und ausstatten, um Ihr Konzept perfekt präsentieren zu können. Mieten heißt, sich in seinen Gestaltungsmöglichkeiten einzuschränken.

+ Einen eigenen Foodtruck könnten Sie unter Umständen gewinnbringend wieder verkaufen, Ihre Miete erhalten Sie nicht wieder zurück.

+ Der eigene Foodtruck steht Ihnen immer zur Verfügung, sodass Sie sich nicht immer wieder aufs Neue auf die Suche nach einem Mietobjekt machen müssen.

Natürlich finden sich auch Miettrucks, welche Sie für mehrere Monate oder Jahre anmieten können. Doch welche Veränderungen dürfen Sie daran vornehmen? Und was passiert nach Ablauf der Mietzeit?

Wer das Geld für einen eigenen Food-Truck zum Kaufen nicht aufbringen kann, der kann über einen Gründerzuschuss oder einen Gründerkredit bei der Bank nachdenken. Mit einem guten Businessplan, einer guten Bonität und einem überzeugenden Konzept, dürfte dem Weg in die Selbstständigkeit mit einem eigenen Foodtruck nichts mehr im Weg stehen.


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